Séjour linguistique Afrique du Sud, Le Cap, Montagne de la Table

Séjour linguistique Le Cap Témoignage de Nuria

Témoignage

juillet, 2024 | Nuria

„Nuria, tu was für deine Karriere und mach etwas Verrücktes!“ Ich wollte mein Englisch verbessern, das war klar. Aber ein Kurs in der heimischen Sprachschule klang so spannend wie eine Steuererklärung. Ein Sprachaufenthalt im Ausland schien die perfekte Lösung. Und nicht irgendein Sprachaufenthalt – nein, es musste etwas Besonderes sein. Kapstadt bot genau das. Eine Stadt, die für atemberaubende Natur, reiche Geschichte und bunte Kultur bekannt ist. Und ganz ehrlich, allein die Vorstellung, bei Sonnenuntergang auf dem Tafelberg zu stehen, war schon Grund genug.

SO FREMD UND DOCH SO FASZINIEREND

Und da steht er, John, ein freundlicher Südafrikaner mit breitem Grinsen und einem Schild, auf dem mein Name steht. "Welcome to Cape Town, Nuria!" ruft er fröhlich und hilft mir, meinen monströsen Koffer in sein Auto zu wuchten. Wir verlassen das Flughafengelände und das Abenteuer beginnt. Linksverkehr. Wir fahren an den ersten Townships vorbei. Bunte Wellblechhütten reihen sich dicht an dicht, Frauen und Kinder laufen am Strassenrand und scheinen die Autos kaum zu beachten. "Ist das immer so?" frage ich John, der nur lacht. "Willkommen in Afrika!", sagt er und deutet auf eine Herde Ziegen auf der Fahrbahn. Als wir uns der Stadt näheren, ändert sich das Bild. Die Townships weichen modernen Gebäuden und grünen Parks, doch der chaotische Charme bleibt. Die Gegensätze sind überwältigend. Meine Gedanken rasen. Eine bunte, lebendige Welt, die mir auf einmal so fremd und doch so faszinierend erscheint. Kapstadts ungefilterte Realität hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Mit einem tiefen Atemzug betrete ich meine Student Residence, bereit für das Abenteuer, das vor mir liegt.

Séjour linguistique Afrique du Sud, Le Cap, Vieille ville

Long Street - die bunte Vergnügungsmeile von Kapstadt

LET'S MAKE LEARNING FUN TODAY

Heute morgen muss ich mich erst einmal selbst kneifen! Die Sonne scheint und der Tafelberg thront majestätisch im Hintergrund. Nervosität und Aufregung sind ein unschlagbares Duo, das mich förmlich aus der Tür treibt. Kaum aus der Residence, stürze ich mich in das bunte Treiben der Stadt. Die Strassen sind lebendig. Überall wuselt es von Autos und Motorrädern. Menschen in allen möglichen bunten Outfits eilen zur Arbeit. Fussgängerampeln haben hier offenbar nur dekorativen Charakter. „Alles klar, Nuria, jetzt heisst es Augen auf und durch“, denke ich mir und bahne mir meinen Weg durchs Gewimmel. Meine Sprachschule, die EC Cape Town, liegt mitten im Zentrum. An der Rezeption herrscht freundliches Chaos – Schüler aus aller Welt, die sich registrieren und miteinander plaudern. Mein Lehrer, Mr. James, ist ein Original. Er hat diese unverwechselbare Mischung aus britischem Humor und südafrikanischer Gelassenheit. „Good morning, class!“, begrüsst er uns mit einem breiten Grinsen. „Let’s make learning fun today, shall we?“ Wir lachen alle, obwohl die Hälfte von uns noch nicht einmal richtig wach ist. Meine Mitschüler sind genauso bunt gemischt wie Kapstadt selbst. Die Vorstellungsrunde ist ein Spektakel für sich. Elodie wickelt uns mit ihrem französischen Charme um den Finger. Maria aus Brasilien erzählt von ihren Samba-Künsten, so dass gleich alle mitwippen. Und Khalid aus Saudi-Arabien ist das genaue Gegenteil – ruhig, besonnen und unglaublich höflich. Er erzählt uns von seiner Heimat und dem endlosen Wüstenhimmel. „Ich lerne Englisch, um bessere Geschäfte zu machen und die Welt besser zu verstehen“, sagt er lächelnd. Der Unterricht selbst ist alles andere als langweilig. Mr. James hat immer einen Witz auf den Lippen und eine clevere Art, den Stoff zu vermitteln. Meine Gedanken sprudeln wild durcheinander. „Wow, das ist wirklich spannend!“, „Ob ich mich jemals an diese Akzente gewöhne?“ und „Warum haben wir das nicht damals in der Schule so gemacht?“

Séjour linguistique Afrique du Sud, Le Cap, EC Cape Town, Élèves

EC Cape Town – Mitten im Zentrum von Kapstadt

EXOTISCHE DELIKATESSEN UND KNALLBUNTE HÄUSER

An einem sonnigen Samstagmorgen machen wir uns auf den Weg zur berühmten Victoria & Alfred Waterfront. Die Mischung aus modernen Einkaufszentren und historischen Gebäuden verleiht dem Viertel seinen ganz besonderen Charme. Strassenmusiker spielen afrikanische Rhythmen, Touristen und Einheimische flanieren entlang der Promenade. Die Vielfalt der angebotenen Waren auf dem Oranjezicht Markt ist überwältigend: Frisches Obst und Gemüse, duftende Gewürze und eine riesige Auswahl an exotischen Delikatessen. Standbetreiber erzählen uns mit Leidenschaft von ihren Produkten. Ein betörender Duft von Zimt, Nelken und Kardamom liegt in der Luft. Ich probiere Biltong, eine südafrikanische Spezialität, die mich sofort begeistert. Zur Mittagszeit essen wir in einem der vielen Restaurants am Wasser. Mit herrlichem Blick auf den Hafen und dem dahinter aufragenden Tafelberg. Einer dieser Momente, in denen man einfach nur dasitzen und die Schönheit des Augenblicks geniessen möchte. Unser Besuch endet mit Taschen voller Souvenirs und einem Bauch voller Leckereien. Unser nächstes Ziel ist Bo-Kaap - ein Symbol für die kulturelle Vielfalt und das Erbe der Kapmalaien, die im 17. und 18. Jahrhundert als Sklaven nach Südafrika gebracht wurden. Schon beim Betreten des Stadtteils fallen mir die lebendigen Farben der Häuser ins Auge. Leuchtendes Pink, strahlendes Gelb, intensives Blau – jede Hausfassade ist ein Kunstwerk für sich. Wir schlendern durch die Strassen und können uns kaum sattsehen. Jedes Haus scheint mir zuzurufen. Und ich mache unzählige Fotos.

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Victoria & Alfred Waterfront - mit herrlichem Blick auf den Hafen und dem dahinter aufragenden Tafelberg

DER TAFELBERG – GANZ OBEN AUF MEINER TO-DO-LISTE

Ein Ausflug auf den Tafelberg steht ganz oben auf meiner To-Do-Liste. Früh am Morgen machen wir uns auf den Weg zur Talstation der Seilbahn. Die Luft ist klar und frisch. Schon der Anblick des Berges, der majestätisch über der Stadt thront, ist beeindruckend und lässt mein Herz höherschlagen. In der gläsernen Kabine schweben wir fast lautlos den Berg hinauf.  Die Aussicht wird mit jedem Meter atemberaubender. Kapstadt breitet sich wie eine glitzernde Perlenkette unter uns aus. Das Meer funkelt in der Sonne, und der Horizont scheint endlos. Oben angekommen, fühle ich mich wie auf dem Dach der Welt. Ich setzte mich auf einen Felsen und nehme mir einen Moment, um die frische Luft einzuatmen.  Einer dieser seltenen Augenblicke, in denen die Welt stillzustehen scheint. Der Tafelberg ist nicht umsonst eines der sieben Naturwunder der Welt.

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Tafelberg - eines der sieben Naturwunder der Welt

KAPSTADTS STRÄNDE

Ein Besuch an Kapstadts Stränden ist ein absolutes Muss. Ich kann es kaum erwarten, meine freien Tage mit Sonne, Sand und Meer zu verbringen. Camps Bay wird in Reisemagazinen oft als einer der schönsten der Welt gepriesen. Als wir ankommen, verstehen wir sofort warum. Weisser Sand, türkisfarbenes Wasser und die majestätischen Felsformationen der Twelve Apostles im Hintergrund schaffen eine Kulisse, die atemberaubend schön ist. Dazu eine palmengesäumte Promenade, gespickt mit trendigen Cafés und Restaurants. Es gibt auffällig viele Beachvolleyball Felder. Wir lassen uns anstecken und spielen eine Runde mit einer Gruppe Locals. Nur wenige Minuten weiter gelangen wir nach Clifton Beach. 4 Buchten – jede mit ihrem eigenen Charme. Nur durch ein paar grosse Felsen voneinander getrennt. Muizenberg Beach ist berühmt für seine bunten Strandhütten und gilt als Surfer-Hotspot. Die Stimmung ist entspannt. Faszinierend, wie die Surfer die Wellen meistern. Obwohl ich selbst noch nie gesurft hatte, beschliesse ich, ein paar Unterrichtsstunden zu nehmen. Der lange, flach abfallende Strand ist ideal für Anfänger. Mit einem wackeligen Start und einigen unfreiwilligen Tauchgängen gelingt es mir tatsächlich, auf dem Brett zu stehen und ein paar kleine Wellen zu reiten. Der Adrenalinkick und das Erfolgserlebnis sind überwältigend – ich bin sofort süchtig. Llandudno Beach ist ein Geheimtipp. Weniger bekannt, aber unglaublich schön, besonders am Abend. Die Sonne taucht das raue Meer und die Felsen in ein warmes, goldenes Licht – mit sonnengebräunter Haut und einem Lächeln auf den Lippen geniessen wir die mystische Stimmung.

Séjour linguistique Afrique du Sud, Le Cap, Strandhütten am Muizenberg Plage

Muizenberg Beach mit bunten Strandhütten – ein Hotspot für Surfer

RHYTHMISCHE KLÄNGE MISCHEN SICH MIT EINEM VERLOCKENDEN DUFT

Die Long Street ist ein absolutes Muss für jeden, der das pulsierende Leben und die einzigartige Atmosphäre Kapstadts erleben möchte. Ein lebendiger Mix aus Bars, Restaurants, Clubs und Boutiquen. Menschen, die das Leben feiern. Als würde die ganze Stadt zusammenkommen, um gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Wir betreten das Mama Africa. Die Wände sind dekoriert mit farbenfrohen Kunstwerken. Eine Live-Band spielt traditionelle afrikanische Musik. Rhythmische Klänge mischen sich mit einem verlockenden Duft. Die afrikanischen Spezialitäten sind ein Fest für die Sinne: würziges Bobotie, zartes Straussensteak und köstliches Chakalaka. Dazu ein kühles südafrikanisches Bier. In der Doppeldecker-Bar The Waiting Room trinken wir Cocktails auf der Dachterrasse. Faszinierend, wie unterschiedlich die Besucher sind – von Studenten über Geschäftsleute bis hin zu abenteuerlustigen Backpackern. Erstaunlich offen und freundlich. Wir lernen Leute aus allen Ecken der Welt kennen. In den Clubs fühlt es sich an, als würde jeder Abend Geschichte schreiben. Eine Mischung aus internationalen Hits und afrikanischen Rhythmen, bringt die Tanzfläche zum Beben. Es dauerte nicht lange, bis wir uns ins Getümmel stürzen. Die Energie und Lebensfreude um uns herum sind ansteckend, und wir verlieren völlig das Zeitgefühl.

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Bar in Kapstadt – wir lernen Leute aus allen Ecken der Welt kennen

SCHÖNHEIT UND MAGIE SÜDAFRIKAS

Unser Ausflug in den Addo Elephant Park beginnt viel zu früh für jemanden, der sich an das südafrikanische Nachtleben gewöhnt hat. Aber die Aussicht auf Elefanten und Abenteuer ist Motivation genug, um aus den Federn zu kommen. Unser Kleinbus ist randvoll mit Snacks und Getränken. John, unser Fahrer, hat eine Playlist mit südafrikanischen Rhythmen und internationalen Chart-Hits zusammengestellt. Kaum haben wir die Stadt hinter uns gelassen, wechselt die Landschaft. Grüne Hügel, weitläufige Felder und ab und zu ein einsames Farmhaus. Am nächsten Morgen begrüsst uns ein freundlicher Ranger am Parkeingang. Mit einer Mischung aus Ehrfurcht und kindlicher Begeisterung fahren wir langsam die staubigen Wege entlang, die Augen weit aufgerissen. Bloss keinen Elefanten verpassen. Und dann, plötzlich, tauchen sie auf. Majestätisch und in aller Ruhe ziehen die riesigen Tiere vorbei. „Oh mein Gott, das sind echte Elefanten, keine Doku im Fernsehen!“ Jungtiere tollen herum, während ältere Elefanten gemächlich Blätter von den Bäumen zupfen. Ein besonders neugieriger Elefant kommt uns gefährlich nahe. „Das ist doch wohl nicht wahr!“ ruft Maria, als der Elefant seine gewaltigen Stosszähne direkt vor uns präsentiert. John bleibt ganz ruhig. „Keine Sorge, sie sind nur neugierig.“ Wir alle halten die Luft an, bis er sich wieder zurückzieht. Wir fahren vorbei an Zebras, Antilopen und sehen sogar einen scheuen Leoparden, der sich im Schatten eines Baumes ausruht. An einem Aussichtspunkt machen wir Picknick. Unsere Blicke schweifen über die weite Savanne. Die tief stehende Sonne macht den Moment perfekt. Die Rückfahrt ist deutlich ruhiger – wir sind glücklich. Der Addo Elephant Park hat all unsere Erwartungen übertroffen und uns eine unglaubliche Erfahrung beschert. Noch lange tauschen wir Geschichten aus – ein unvergesslicher Tag.

Séjour linguistique Afrique du Sud, Parc national des Éléphants d'Addo

Addo Elephant Park - Majestätisch und in aller Ruhe ziehen riesige Tiere vorbei

Kapstadt hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und neue Erfahrungen zu sammeln. Ich habe wertvolle Freundschaften geschlossen und bin dankbar für jede einzelne Erinnerung. Kapstadt, du wirst mir fehlen. Und ich bin sicher, dass dies nicht mein letzter Besuch war.

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