Séjour linguistique Italie, Salerne, Amalfi

Séjour linguistique Salerno Témoignage de Sandra

Témoignage

juillet, 2024 | Sandra

Italienisch lernen, Sonne tanken, Pizza schlemmen – das volle Programm! In diesem Blog nehme ich euch mit auf meine Sprachreise nach Salerno. Ja, genau, Salerno – nicht Rom, nicht Florenz, sondern das charmante Städtchen an der Amalfiküste. Ich malte mir aus, wie ich durch enge Gassen schlendere, in kleinen Cafés sitze und mein Italienisch mit charmanten Baristas ausprobiere. Und die Aussicht, jeden Tag echten italienischen Cappuccino zu trinken, hat die Entscheidung nur erleichtert.

BEREIT FÜR DIE GASSEN VON SALERNO

Der Bahnhof von Salerno ist kleiner als erwartet und doch irgendwie ein Labyrinth. Mit meinem Rollkoffer, der so gross ist wie ein kleiner Elefant, navigiere ich bis zum Ausgang. Giovanni, ein älterer Herr mit einem Lächeln, fast so gross wie sein Schnurrbart, holt mich ab. Wir schlängeln uns durch enge Gassen, die gerade breit genug sind für den Fiat 500. Die Stadt ist eine Explosion von Farben, Geräuschen und Düften. Ich fühle mich wie ein Kind im Süssigkeitenladen. Giovanni plaudert ununterbrochen und ich nicke einfach fleissig, als würde ich jedes Wort verstehen. Mit einem zufriedenen Seufzer öffne ich die Tür zu meinem Apartment und lasse mich aufs Bett fallen.

Séjour linguistique Italie, Salerno, Porcelaine

Salerno – eine Explosion aus Farben, Geräuschen und Gerüchen

ICH KANN KAUM GLAUBEN, WIE VIEL ICH SCHON AM ERSTEN SCHULTAG LERNE

6 Uhr – ich bin viel zu früh wach. Kennt ihr das, wenn man sich wie ein Kind am ersten Schultag fühlt? Der Weg zur Accademia Italiana führt mich durch die schmalen, verwinkelten Gassen mit Kopfsteinpflaster – ein Albtraum für meine Stilettos, die ich aus irgendeinem unerklärlichen Grund für eine gute Idee gehalten habe. Natürlich verläuft nicht alles nach Plan. Einmal biege ich falsch ab und finde mich vor einer riesigen Kirche wieder, die definitiv nicht auf meiner Route lag. Die Luft ist noch frisch. Ich spaziere vorbei an winzigen Bäckereien, aus denen der unwiderstehliche Duft von frisch gebackenen Croissants strömt. "Buongiorno, signorina!" ruft ein älterer Herr, der an einem Tisch sitzt und Zeitung liest. Ich erwidere sein Lächeln. Murmele ein unsicheres "Buongiorno" zurück und stolziere weiter. Die Accademia Italiana liegt mitten in der Altstadt. Das Gebäude ist beeindruckend – ein historischer Palazzo mit herrlichem Blick auf das Meer und die von Palmen gesäumte Promenade. Signora Memoli, die Direktorin, ist eine Italienerin wie aus dem Bilderbuch: elegant, gestikulierend, laut - ein echter Charakter. Francesco, unser Lehrer, beginnt sofort, uns in ein Gespräch zu verwickeln. Ich bin überrascht, wie schnell er uns alle zum Sprechen bringt. Selbst wenn es nur um einfache Dinge wie das Wetter oder unser Lieblingsessen geht. Er hat ein Talent, uns zu ermutigen und gleichzeitig unsere Fehler mit einem charmanten Lächeln zu korrigieren. Dabei hat er ganz offensichtlich die Geduld eines Heiligen und strahlt eine Wärme aus, die mich sofort beruhigt. Meine Mitschüler kommen aus allen Ecken der Welt. Anna aus Deutschland ist ein Energiebündel in Menschengestalt. Tom, ein Pensionist aus Manchester, fühlt sich mit einer Tasse Tee in der Hand wohler als mit einem Espresso. Und Paolo aus Brasilien ist der Sonnyboy der Klasse, ein sportlicher Typ mit einer unerschütterlichen Leidenschaft für Fussball und Essen – in dieser Reihenfolge. Die Stunden vergehen wie im Flug. Jeder kleine Fortschritt fühlt sich an wie ein Sieg, und jeder Fehler wird mit einem Lächeln und einer Prise Humor akzeptiert. Ich kann kaum glauben, wie viel ich schon am ersten Tag lerne.

Séjour linguistique Italie, Salerne, Accademia Italiana Salerno, École

Accademia Italiana - ein historischer Palazzo mitten in er Altstadt mit herrlichem Blick aufs Meer

SALERNO – SO LÄSST ES SICH LEBEN

Salerno ist ein ungeschliffener Diamant. Viele Gebäude und Strassen sind noch nicht aufgemotzt. Hier und da bröckelt Putz von den Wänden und Telefonleitungen baumeln zwischen den Häusern. Schmale Gassen. Bezaubernde Innenhöfe. Dazwischen schicke Bars und Restaurants, Geschäfte und Werkstätten. Die pittoreske Via dei Mercanti führt direkt ins Centro Storico. Bei Sonnenuntergang verwandelt sich alles in ein lebendiges Mosaik aus Farben, Klängen und Düften. Die Lungomare Trieste führt von der Altstadt unter einem Palmendach Richtung Wasser - bis zum Hafen an der Piazza Concordia. Ein Spritz in der Hand, ein paar Oliven auf dem Teller und das Meer im Blick – so lässt es sich leben. Abends treffen wir uns in der „Trattoria da Enzo“, wo Enzo selbst kocht und jedem Gast das Gefühl gibt, Teil seiner Familie zu sein. „Sandra, du musst das probieren!“ Jedes Mal serviert er mir ein neues Gericht, das er als „das Beste in ganz Italien“ bezeichnet.

Séjour linguistique Italie, Salerne, Ville

Salerno ist ein ungeschliffener Diamant – Viele Gassen sind immer noch authentisch schummrig

STILECHT UNTERWEGS MIT UNSEREM FIAT 500

An den Wochenenden mieten wir oft ein kleines Auto – einen Fiat 500 natürlich, weil wir ja stilecht unterwegs sein wollen – und machen uns auf den Weg entlang der kurvigen Amalfitana, offiziell Strada Statale 163. Eine der aufregendsten Strassen Italiens, die wohl auf so mancher Bucketlist steht. Vorbei an schroffen Felswänden und immer mit Blick auf das tiefblau funkelnde Mittelmeer. Enge Kurven. Dazu unzählige Tunnel, die einfach ins Gestein geschlagen wurden. Kleine Ortschaften klettern den Hang hinunter und Zitronenbäume wiegen sich in der Sonne. Wir passieren Fischerdörfer mit pastellfarbenen Häusern und halten an versteckten Buchten – Ich bin überwältigt von der Szenerie, die an meiner Fensterscheibe vorbeizieht. Besser als Kino! Für eine willkommene Abkühlung halten wir am Fiordo di Furore. Wir parken unser Auto an der Brücke und steigen die Stufen hinab zum Strand. Auf dem Weg nach unten eröffnet sich bereits der atemberaubende Blick auf den kleinen Strand mit smaragdgrünem Wasser. Fast schon unwirklich. In Positano säumt schwarzer Sandstrand das türkisblaue Wasser. Das ehemalige Fischerdorf schmiegt sich an den Hang. Viel kleiner, als ich mir vorgestellt habe. Dafür mit unzähligen Treppen, die wir auf- und absteigen. Vorbei an lokalen Boutiquen mit bunten Kleidern und Seidentüchern. Mit einer Kugel Eis sitzen wir schliesslich auf den Stufen der Chiesa di Santa Maria Assunta. Das ist Dolce Vita! Die atemberaubende Amalfi Küste vom Wasser aus zu sehen, ist ein Traum. Wir nehmen ein Boot nach Procida, der kleinen, verschlafenen Schwesterinsel von Capri und Ischia. Schon aus der Ferne erkennen wir die Hausfassaden - kunterbunt angestrichen. Es heisst, das sollte den Fischern helfen, ihre Heimatinsel wiederzufinden. Auf Procida gibt es kaum Touristen. Wir gesellen uns zu den Locals auf eine der vielen Terrassen und schlürfen hausgemachten Limoncello-Spritz. Die Amalfitana ist nur 50 Kilometer lang, aber diese kurze Strecke hat es in sich! Sie führt uns vorbei an so berühmten Orten wie Minori, Amalfi und Maiori bis nach Sorrent mit Blick auf den Vesuv in seiner ganzen Pracht und Faszination.

Séjour linguistique Italie, Procida, Marina

Häuser von Procida - kunterbunt angestrichen

DURCH NEAPEL SCHLEMMEN

Neapel ist chaotisch und laut. Manchmal dreckig, aber überall ehrlich und voller Leidenschaft. Wir lassen uns einfach treiben. Schauen den Napolitani beim Leben zu und schlemmen uns durch die Stadt. Sfogliatelle - um das Gepäck kommst du in Neapel nicht herum. Aufgefächerter, hauchdünner Blätterteig, gefüllt mit Ricotta und Orangenblüten oder Zitronenabrieb. Oder Babà Napoletano, kleine Hefeküchlein, in Sirup getunkt und mit Rum beträufelt. „Das ist wie ein Stück Himmel“, sage ich mit vollem Mund. Paolo nickt nur und grinst. Für fünf Euro essen wir in der L’Antica Pizzeria da Michele, einem Restaurant, das im Michelin-Guide empfohlen wird. Wir schlemmen Pizza aus fluffigem Teig, mit süssen Tomaten vom Vesuv und köstlichem Fior di Latte. „Das ist keine Pizza, das ist Kunst“, meint Anna, nachdem sie den ersten Bissen genommen hat. Wir stimmen ihr zu – wahrscheinlich essen wir gerade die beste Pizza unseres Lebens. Ein Geheimtipp ist das Michele nicht, aber das Warten auf einen Tisch hat sich definitiv gelohnt. Wer in Neapel kein Eis probiert, war nicht richtig da. Wir entscheiden uns für die traditionelle Gelateria Gay-Odin. Gegründet von Isidoro Odin, einem Schweizer. Schweizer Schokolade und italienisches Eis – Göttlich! „Il caffè“ steht für Neapel wie die Pizza und der Vesuv. Nach dem Essen oder beim Plaudern auf der Piazza. In Napoli beginnt und endet der Tag mit einer Tasse Caffè. Sehr klein. Sehr heiss. Sehr bitter. Nussbraun und unwiderstehlich duftend. Du brauchst definitiv Tage, um dich durch diese süditalienische Metropole zu schlemmen. Und darum komme ich ganz bestimmt wieder.

Séjour linguistique Italie, Naples, Ville

Neapel mit Blick auf den Vesuv in seiner ganzen Pracht und Faszination

Ich habe mich auf ein Abenteuer eingelassen, das mir mehr als nur ein paar Wörter auf Italienisch beigebracht hat. Ich wurde in eine Kultur voller Leidenschaft katapultiert und mit Lebensfreude bombardiert. Falls ihr irgendwann auch die Gelegenheit habt - Seid offen für neue Erfahrungen, habt keine Angst vor Fehlern und nutzt jede Gelegenheit, die Sprache zu sprechen!

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