Sprachaufenthalt England, Torquay, Hafen

Sprachaufenthalt Torquay Erfahrungsbericht von Karlo

Erfahrungsbericht

April, 2023 | Karlo

Die Sonne verschwindet langsam hinter den Hügeln. Ich sitze auf einer Bank am Hafen. Der Himmel leuchtet noch immer in einem warmen Orange. Ich schliesse den Reisverschluss meiner Übergangsjacke. Jetzt wo die Sonne weg ist, wird es gleich kühler. Ein weiterer Tag in Torquay geht zu Ende. Noch immer bereue ich die Entscheidung nicht, meine Frühlingsferien für einen Sprachaufenthalt herzugeben. Die Lage am Meer. Das schöne Wetter. Trotz Englischunterricht fühlt es sich wie Ferien an.

Sprachaufenthalt England, Torquay, Hafen

Leuchtende Farben beim Sonnenuntergang am Hafen von Torquay.

Spiel & Spass beim Englisch lernen

Die Lektionen an der Torquay International School sind nicht vergleichbar mit dem Englischunterricht an der Berufsschule. Die Stimmung ist locker und familiär. Mein Lehrer Craig nimmt sich Zeit für uns. Auch in den Pausen beantwortet er Fragen. Er weiss, wie er seine Schüler motivieren muss. Immer wieder betont Craig, wir sollen uns nicht verkrampfen. Schon nach wenigen Tagen merke ich, wie mir das Sprechen einfacher fällt.

Besonders die Abwechslung während des Unterrichts gefällt mir. Grammatikübungen. Texte schreiben und analysieren. Rollenspiele. Meist sind die Übungen zu aktuellen Themen. So entstehen spannenden Unterhaltungen. Spiele und Quiz gehören ebenfalls zum Unterricht. Natürlich alles in Englisch. Ich bin sehr kompetitiv. Gewinne gerne. Ein zusätzlicher Ansporn, im Unterricht aufzupassen.

Sprachaufenthalt England, Torquay, Torquay International School, Terrasse

Zwischen dem Unterricht Sonne tanken: Pausen auf der Terrasse der Torquay International School.

Britischer Humor am Frühstückstisch

Heute sprechen wir im Unterricht über britische Feiertage. In einigen Wochen ist «May Day». Am ersten Montag im Mai begrüssen die Briten den baldigen Sommer. Kinder schmücken ihre Köpfe mit Blumenkränzen und tanzen um einen Maibaum.

Beim Abendessen unterhalte ich mich mit meinen Gasteltern, Peter und Sue, darüber. Sie lieben diesen Feiertag. Stolz zeigen sie mir Fotos ihrer Enkelkinder beim sogenannten «Maypole Dance» letztes Jahr.

Ich bin dankbar, habe ich mit Peter und Sue so tolle Gasteltern. Mit ihrer herzlichen und hilfsbereiten Art fühle ich mich von Anfang an sehr wohl. Komme ich morgens fürs Frühstück in die Küche, sitzen sie schon am Küchentisch und lesen über die neuesten Geschehnisse in der Zeitung. Während ich mein Frühstück geniesse, liest Peter mir oft den Witz des Tages vor oder erzählt mir, was wieder Lustiges im britischen Parlament vorgefallen ist. Dabei schüttelt er den Kopf und lacht schallend. Von der britischen Politik verstehe ich wenig. Die Witze sind oft nicht besonders lustig. Doch Peters Lachen ist ansteckend. Da kann ich nicht ernst bleiben.

Peter und Sue leben in einem typisch englischen Reihenhaus in einer ruhigen Strasse. Es ist nicht besonders gross, hat aber alles, was es braucht. Und einen kleinen Garten mit einem saftig grünen Rasen. Darauf ist Peter besonders stolz. Er sorgt dafür, dass sein Garten nicht so vertrocknet aussieht, wie bei einigen seiner Nachbarn. Das erzählt er mir beim ersten Durchgang durchs Haus und rollt dabei mit seinen Augen.

Mit dem Fahrrad ins Pub

Für meine Zeit in Torquay leihen mir Peter und Sue ein Fahrrad. Auch wenn Torquay eher hügelig ist. Ich radle fast überall hin. In die Sprachschule, an den Strand und auch ab und zu, oder eher oft, ins Pub. Davon gibt’s, wie überall in England, genug. Ich könnte während meinen zwei Wochen täglich ein anderes ausprobieren. Meist landen wir aber im The Clocktower. Dort herrscht, unserer Meinung nach, die beste Stimmung. Sitzt man drinnen, gibt’s dank einer grossen Fensterfront auch nachmittags etwas Tageslicht. Etwas, das in den wenigsten Pubs zu finden ist.

Geht’s nicht ins Pub, treffe ich mich zum Fussballspielen mit Freunden aus der Sprachschule. Während meinen zwei Wochen in Torquay regnet es nicht ein einziges Mal. Die Temperaturen sind angenehm und wie Sue meint, über dem Durschnitt für diese Jahreszeit. Sitzt man in der Sonne, wird’s teilweise auch im T-Shirt fast zu warm. Bei dem schönen Wetter gehen wir oft nach dem Unterricht zum Strand. Hier trinken wir unser After-School-Beer, spielen Beachvolleyball und messen uns darin, wer es länger im kalten Wasser aushält. Louis aus Frankreich ist ungeschlagen. Die Kälte scheint ihm nichts auszumachen. Er springt ins Wasser, als wäre es ein beheizter Pool. Ich gewöhne mich nur langsam an das, meiner Meinung nach, eisige Wasser. Vor meiner Abreise schaffe ich aber noch meinen persönlichen Rekord von 12 Minuten und 34 Sekunden.

Fehlen nur die Drachen

Da ich leider nur ein ganzes Wochenende in Torquay habe, lasse ich grössere Ausflüge in andere Städte bleiben. Stattdessen erkunde ich Torquay und dessen Umgebung. Mit dem Velo fahre ich in das nahe Cockington. Dort gibt es neben grossen grünen Parkanlagen alte historische Cottages und ein Anwesen, das direkt einem Jane Austen Roman entspringen könnte. Perfekt für einen gemütlichen Sonntagnachmittag. Im Dartmoor Nationalpark entdecke ich meine Freude am Wandern. Meine Eltern würden sich wundern. Mussten sie mich früher fast zu den Wanderausflügen zwingen. In Dartmoor, mit seinen scheinbar unendlichen Moorlandschaften und den Granitfelsen, wirkt das Wandern abenteuerlich. Ich fühle mich wie in einem Herr der Ringe Film oder einer Folge von Game of Thrones. Fehlen nur die Drachen.

Sprachaufenthalt England, Torquay, Haytor Rocks Dartmoor

Wie in einer Kulisse eines Fantasiefilms im Dartmoor Nationalpark.

Die zwei Wochen in Torquay vergehen viel zu schnell. Ich habe das Gefühl, ich bin erst angekommen. Doch meine besseren Englischkenntnisse und mein leicht gebräuntes Gesicht beweisen das Gegenteil. Es war ein schöner Sprachaufenthalt. Und schöne Ferien. Ich würde jederzeit wieder meine Frühlingsferien für einen Sprachaufenthalt nutzen.

Tags:

Ähnliche Blog Artikel

Sprachaufenthalt England, Liverpool, The Beatles

ERFAHRUNGSBERICHTSeptember, 2023

Musik, Fussball und Englisch - Mirkos Sprachaufenthalt in Liverpool

In Liverpool kombiniert Mirko Englischlernen mit Beatles-Klassikern und Fussballtraining. Ein Sprachaufenthalt voller überraschender Erkenntnisse und schwedischem Humor.

Blog Artikel lesen
Sprachaufenthalt Frankreich, Paris, Eiffelturm

ERFAHRUNGSBERICHTApril, 2024

Sprachaufenthalt Paris? Das sind duftende Croissants und knusprige Baguettes.

Natürlich musst du auf den Eiffelturm, zur Notre Dame und zum Arc de Triomphe. Lass dich durch die Gassen von Montmartre treiben! Im Klassenzimmer lernst du nur Theorie. Die Sprache lernst du im echten Leben. Neugierig? Dann liess Nathalies Blog!

Blog Artikel lesen
Sprachaufenthalt Australien, Gold Coast, Surfer

ERFAHRUNGSBERICHTMärz, 2024

Sprachaufenthalt Gold Coast – Wo 300 Tage im Jahr die Sonne scheint

Big Waves. Seekühe und Buckelwale. Stadtstrand und BBQ. So chillig lernt man Englisch bei den Aussies! Gion zeigt dir die weltberühmte Gold Coast. Macht sein Cambridge Zertifikat. Wagt seine ersten Surfversuche. Streift durch Regenwälder und campt auf einer Sandinsel mit Dingos. Lust auf eine Wanderung durch Lost World Valley? Klick dich nach Australien. Folge Gions Sprachreiseblog!

Blog Artikel lesen