Sprachaufenthalt Venedig Erfahrungsbericht von Lara
Erfahrungsbericht
Juni, 2023 | Lara
«Cichetti, vino bianco, aperitivo, pace – città del mio cuore»
Eine Freundin sagte einmal, dass Venedig einfach magisch sei. Ich war bisher nur immer als Kind da und wusste nicht genau, wovon sie sprach, denn als Kind bekommt man nicht wahnsinnig viel mit – wenn man ehrlich ist.
Was ich aber immer wusste, war, dass ich einen Sprachaufenthalt machen möchte, um die italienische Sprache zu verinnerlichen. Welche Stadt wäre für mich besser geeignet als Venedig? Ich konnte mir als Kind schon ein Bild von Venedig machen, aber als Erwachsene ist das schon anders. So entschied ich mich «per la città del mio cuore».
Abseits vom Touristenrummel
Ich entschied mich bewusst für die Sprachschule Istituto Venezia. Sie liegt abseits der Touristen-Hotspots und in einem der schönsten Vierteln Venedigs: in Dorsoduro. Direkt am Campo Santo Margherita. Ich muss schon sagen, der Eingang zur Schule ist aber sehr versteckt. Dorsoduro ist ein sehr lebhaftes und eines der wenigen noch alt-venezianischen Quartiere. Die Häuser reihen sich eng aneinander. Die Wäsche hängt vom mini-Balkon runter. Man ruft vom ersten Balkon den Nachbarn vom letzten Balkon.
Das Viertel riecht frühmorgens immer nach frischen cornetti und caffé, mittags nach Spaghetti alle vongole und abends meistens nach einer frischen Pizza. Kein Wunder. In unmittelbarer Nähe befinden sich zahlreiche Cafés, Restaurants, Supermärkte und Bäckereien.
Man hört in den Bars und Cafés sehr viel italienisch (aber im venezianischen Dialekt) und Gelächter. Es ist einfach sehr sympathisch und heimisch.
Ich wohnte nicht weit von der Schule in einer kleinen Wohnung. Die Treppe war sehr eng. Da muss man fast geübt sein im Jonglieren, wenn man den Koffer nach oben bringen will. Mein Zimmer war angenehm und der Wohnbereich gerade gross genug. Ich hatte eine kleine Küche mit einem Tischchen, eine Couch und sogar TV da drin. Um den Tag zu starten, machte ich mir einen Kaffee in der Mokka, setzte mich an das offene Fenster auf den Sims. Die frische Meeresbrise kam mir entgegen und ich beobachtete die geschäftigen Italiener mit ihren befüllten Wagen in den Gassen – typisch venezianisch.
Eins muss ich der Stadt lassen, sie ist sauber. Die Müllmänner sind vor allen anderen wach und bereits unterwegs und haben bis 05:00 Uhr den ganzen Müll in der Stadt weggeräumt.
Spannender Mix
Die Schule hat ein breites Angebot an Kursen und unterschiedlichen Niveaus, auch das Alter der Studierenden reicht von 18 bis 70 Jahre. Für mich persönlich ist die Mischung des Alters und Herkunft der unterschiedlichen Sprachlernenden sehr spannend. Wir hatten unzählige interessante Gespräche in der Klasse und dabei durfte ich grossartige Menschen kennenlernen.
Zwei davon würde ich gerne herausheben. Sara aus Philadelphia USA, sie hatte die längste Reise hinter sich von allen. Sara kannte die europäische Kultur nur aus Büchern, da war der Kulturschock noch grösser – wie sie selbst erzählt hat. Sie meinte, dass was sie am meisten irritierte, sind die kurzen Strecken zwischen den Städten *lach*.
Dann gab es noch Benjamin aus Tel Aviv – sehr spannende Kultur. Er war aber immer der lockere, vielleicht wegen dem Alter. Sara und ich sind ungefähr gleich alt und Benjamin ist zehn Jahre älter als wir. Er war als Kind auch schon in Venedig und musste, wie ich, zurück in die Stadt und wollte unbedingt italienisch lernen.
Es war eine super Dreiergruppe. Ich verstand mich zwar mit der ganzen Klasse bestens, aber wir zu dritt waren das venezianische Dreamteam. Ich durfte viele Gemeinsamkeiten mit Sara und Benjamin teilen. Das Lernen fiel uns nicht schwer. Es war immer jemand da, der uns motiviert hat, zu sprechen oder vorzulesen. Der Zusammenhalt war super in der Klasse.
Die Lehrpersonen waren stets bemüht allen Schüler gerecht zu werden. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr schwierig sein muss, in einer solch heterogenen Klasse alle Bedürfnisse abdecken zu können. Sie waren aber immer mit sehr viel Engagement dabei. Die Lehrer hatten sich vorab sehr viel Gedanken gemacht, wie sie uns den Stoff beibringen wollen. Fast schon spielerisch gab es Gruppenarbeiten, ein wenig Theater, die Sprache mit den eigenen Interessen oder Herkünften verbinden. Wir konnten ganz uns selbst sein.
Die italienische Mentalität ist schon etwas Spezielles. Man merkt, wie die Freude gross ist. Noch grösser wird sie, wenn eine ganze Klasse die Mentalität und vor allem die Sprache lernen will.
Ich hatte zusätzlich Einzellektionen gebucht. Das war eine sehr gute Entscheidung. So konnte ich gezielt Themen, die für mich noch schwierig waren, wiederholen.
Breites kulturelles Angebot
«Das breite kulturelle Angebot unterscheidet meiner Meinung nach das Istituto Venezia von anderen Sprachschulen»
Neben dem Sprachunterricht hat mir das kulturelle Angebot der Schule besonders gefallen. Sie bieten tägliche Aktivitäten an. Gemeinsam durch die Gassen schlendern und dabei ein Gelato geniessen. In die Musik eintauchen und «vooolare, ooohoo, voolare nel blu di pinto di blu» vor sich hin summen. Mehr über die reiche Geschichte der Stadt lernen. Oder einfach einen Kochkurs bei einer waschechten venezianischen Nonna besuchen und danach gemeinsam das Dinner geniessen. Es ist für jeden etwas dabei.
Besonders die Fahrten mit dem sogenannten "Vaporetto" - dem venezianischen Bus / Tram / Zug - haben mir immer sehr gefallen. Wenn du nicht alles laufen möchtest, dann stehst du an eine der vielen Haltestellen, wartest auf das Boot und fährst mit. Wohin du auch immer gehen möchtest - bis hin nach Murano oder Burano, die beiden spannenden Nebeninseln von Venedig.
Was ich grossartig gefunden habe, ist, dass die Eindrücke des Freizeitprogramms direkt am nächsten Tag in der Klasse geteilt worden sind. Jeder durfte berichten was man gelernt, entdeckt oder sich gemerkt hat. Jeder wie er konnte. Auch mit Händen und Füssen. Die Italiener gestikulieren ohnehin gerne. Da hatten wir zum Teil sehr viel zu lachen und es war eine super Übung, das Gelernte gleich zu brauchen.
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Tags: Erwachsene, Istituto Venezia, Italien, Italienisch, Venedig
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