Du fragst dich, wie ein Sprachaufenthalt in Zeiten von Corona aussehen kann? Dann lies hier weiter und erfahre, wie ich die zwei Wochen in Florenz erlebt habe.

Mein Sprachaufenthalt sollte eigentlich im April 2020 starten. Durch die Entwicklungen rund um Covid-19 wurden auch meine Abreisepläne erst mal auf „Lock-Down“ gesetzt. Dank der Unterstützung von Boa Lingua konnte ich jedoch meinen Sprachaufenthalt unkompliziert und flexibel umbuchen und diesen dann Mitte Oktober starten.
Meine Abreise
Kurz vor meiner Abreise stiegen die Fallzahlen in der Schweiz und auch in Europa wieder an und so reiste ich mit gemischten Gefühlen nach Florenz. Ich habe mich auf alle Szenarien vorbereitet, aber nie mit dem Gedanken gespielt, den Sprachaufenthalt nicht wenigstens zu starten. An der Scuola ABC Firenze habe ich bereits vor vier Jahren einen Sprachaufenthalt absolviert und deshalb war ich gespannt, wie Stadt und Schule mit den aussergewöhnlichen Umständen auf mich wirken wird.
Die Schule
Zu meiner Freude fühlte ich mich an der Schule von Anfang an super wohl. Jeden Morgen wurde die Körpertemperatur von jeder einzelnen Person gemessen und beim Eingang stand das Desinfektionsmittel bereit. Auch die Abstände konnten trotz den kleinen Räumen eingehalten werden.
Auf den Schutz der Gesundheit wurde wirklich sehr gut geachtet.
Alle Personen haben eine Maske getragen. Am Anfang hatte ich Bedenken, dass ich meine Mitstudenten dadurch nicht verstehen werde. Trotz der Sprachbarrieren war dies aber erstaunlicherweise nie ein Problem. Das hat mich positiv überrascht. Die Lehrerin trug jeweils im Unterricht ein Gesichtsvisier und so konnte man immer alles klar und deutlich verstehen.

Freizeit
Ich habe mich für einen Standardkurs entschieden, damit ich am Nachmittag frei hatte und eigenständig Besichtigungen oder Ausflüge unternehmen konnte. Die Schule bot auch ein Nachmittagsprogramm an, bei dem man sich anmelden konnte. In der ersten Woche war ich an einer Stadtführung, habe einen italienischen Film geschaut und habe an einer Nachmittagsstunde mehr über das Leben von Dante Alighieri erfahren. Die Aktivitäten wurden trotz der Einschränkungen angeboten, was ich sehr geschätzt habe.
Obwohl weniger Touristen in der Stadt sind, empfiehlt es sich für jeden Museums-Besuch im Voraus ein Ticket zu organisieren. Die Anzahl Plätze sind wegen dem Virus beschränkt und so erhält man an den meisten Orten ein Ticket mit einer Startzeit für den Eintritt.

Fazit
Für mich bedeutet eine Sprache zu erlernen oder vertiefen immer auch den eigenen Horizont zu erweitern, sich mit Klischees von Land und Leute auseinanderzusetzen und seine persönliche Einstellung zu hinterfragen.
Corona hin oder her. Das alles konnte ich trotz den skurrilen Umständen verwirklichen. Ich habe zwei Wochen keinen Zeitungsartikeln gelesen, Nachrichten geschaut oder mich mit sonstigen Corona-Updates auseinandergesetzt. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass das Thema dadurch einen so bescheidenen Platz in meinem Alltag einnimmt. Für diese Pause bin ich enorm dankbar und würde einen Sprachaufenthalt auch jetzt jederzeit wiederholen.
An alle, die bezüglich einem eigenen Sprachaufenthalt Zweifel haben, denen kann ich nur empfehlen: Ne vale la pena = Es lohnt sich!