Sprachaufenthalt Australien, Brisbane, Story Bridge

Sprachaufenthalt Brisbane Erfahrungsbericht von Jela

Erfahrungsbericht

Juli, 2024 | Jela

Warum ausgerechnet Brisbane? Nun, ehrlich gesagt, wollte ich erst nach Sydney. Doch dann stolperte ich über einen Reiseblog, in dem Brisbane als „der unterschätzte Juwel Australiens“ beschrieben wurde. "Unterschätzter Juwel? Das klingt genau nach mir!". Brisbane versprach alles, was ich suchte: eine lebendige Metropole, die nicht von Touristen überrannt ist, viel Sonne und Traumstrände vor der Haustür. Außerdem wollte ich unbedingt einen Koala umarmen und wo geht das besser als in Queensland?

MODERNE WOLKENKRATZER UND VON PALMEN GESÄUMTE STRASSEN

Mit meinem überdimensionierten Koffer, der eher einem wandelnden Kleiderschrank gleicht (warum habe ich so viele Schuhe eingepackt?), bahne ich mir den Weg durch den Flughafen von Brisbane. Lächelnde Gesichter überall und die ersten „G'day mate!“. Ich schlängle ich mich durch die Menschenmenge und suche das Schild mit meinem Namen. Da steht es: „Welcome Jela!“ – mein Fahrer ist ein gut gelaunter Australier mit einem Akzent, der jeden Satz wie ein Lied klingen lässt. „Erste Herausforderung: Smalltalk auf Englisch“, denke ich mir und setze mein bestes Lächeln auf. Der Taxifahrer, Bob, quasselt ohne Punkt und Komma über die schönsten Strände, die coolsten Bars und fragt mich über die Schweiz aus. „Ist es wahr, dass ihr immer Käse esst?“, fragt er neugierig. „Klar, und zum Frühstück gibt's Schoggi!“, antworte ich lachend. Bob ist ein wandelndes Touristeninformationszentrum. „Du musst unbedingt den besten Flat White der Stadt probieren!“, „Ach, und die Koalas im Lone Pine Koala Sanctuary – zuckersüss!“ Mit grossen Augen klebe ich am Fenster. Moderne Wolkenkratzer. Endlose, von Palmen gesäumte Strassen. Mein inneres Navi ist komplett überfordert, aber egal – ich lasse mich einfach treiben. Hier kann man es aushalten. „Brisbane, du hast mich schon jetzt um den Finger gewickelt“, denke ich. „Wenn ich hier nicht mein Englisch verbessere, dann nirgends!“ Die Student Residence ist ein Volltreffer. Ein modernes Gebäude, mein Zimmer mit Blick auf den Brisbane River – Jackpot! Kaum habe ich meinen Koffer abgestellt, lerne ich auch schon meine Mitbewohner kennen: eine bunte Mischung aus internationalen Studenten.

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Student Residence - 14 Stockwerke, hunderte Studenten, sogar Kino und Fitnessstudio

READY TO LEARN SOME AUSSIE ENGLISH?

Der erste Schultag an einer neuen Schule ist immer aufregend, aber der erste Schultag in einem neuen Land? Das ist eine ganz andere Liga! Mein Wecker reisst mich aus einem tiefen Jetlag-Schlaf. Mein erster Gedanke: „Was habe ich mir nur dabei gedacht?“, gefolgt von: „Okay, Jela, du schaffst das!“ Ich stehe vor dem Spiegel und überlege, ob mein Outfit den australischen „cool aber entspannt“-Standard erfüllen würde. „Bitte lass mich nicht wie der klassische Touri aussehen“. In meinem treuen Rucksack befindet sich alles, was man so braucht (inklusive einer riesigen Wasserflasche, weil – heiss!). Brisbanes Strassen sind belebt. Menschen eilen zur Arbeit, Jogger schwitzten schon am frühen Morgen. Überall hippe Cafés und Palmen gesäumte Strassen. Ich fühlte mich wie in einem Sommerurlaub. „Nur nicht verlaufen“, ermahne ich mich selbst und folge brav Google Maps. Dann sehe ich das Schild Langports Brisbane – Mitten in Downtown. Geschafft. „Okay, Jela, tief durchatmen und rein da!“. Die Girls am Empfang begrüssen mich mit einem strahlenden Lächeln und einem gut gelaunten „G’day!“. Die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen Salsa. Sarah, unsere Lehrerin, ist das genaue Gegenteil von einem strengen Schweizer Pauker. Mit sonnigem Gemüt und lustigem Akzent nimmt sie uns sofort die Scheu. „G’day, everyone! Ready to learn some Aussie English?“ Meine Mitschüler kommen aus aller Welt. Maria aus Spanien, versucht immer wieder, den australischen Akzent nachzuahmen und scheitert dabei kläglich. Ken aus Japan kritzelt jedes neue Wort sofort in seinen Notizblock. Und Emma aus Schweden spricht gefühlt schon perfekt Englisch. Sarah legt sofort los. Kein langweiliges Vokabelpauken. „Zuerst lernen wir, wie man Aussie-Slang benutzt“, sagte sie. “Arvo heisst Nachmittag und fair dinkum - ehrlich“. Keine Ahnung, wie ich die ganzen Slang-Wörter so schnell in mein Gehirn bekommen soll, aber es klingt einfach cool. In den Pausen lerne ich, dass Australier fantastischen Kaffee zaubern können. Und nach dem Unterricht belohnen wir uns mit Street Food.

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Streets Beach – ein Sandstrand mit Palmen mitten in Brisbane

WIR MÜSSEN AUF DIE STORY BRIDGE!

„Wir müssen auf die Story Bridge!“, verkündet Ken an unserem ersten freien Nachmittag. „Warum nicht?“, denke ich mir, während ich mir vorstelle, wie ich majestätisch über die Stadt blicke. Die Realität sieht anders aus. Mit zitternden Knien und einem klapprigen Sicherheitsgurt mache ich mich auf den Weg nach oben. „Nicht nach unten schauen“, wiederhole ich wie ein Mantra. Doch kaum oben angekommen, vergesse ich alle Angst. Der Ausblick ist atemberaubend! Die Skyline von Brisbane, der glitzernde Fluss und der blaue Himmel. „Das ist der Wahnsinn!“ Unser Lieblingsplatz in ganz Brisbane ist Streets Beach – ein Strand mitten in der Stadt. Ich bin sofort verliebt. Ein echter Sandstrand, klares Wasser und Palmen – umgeben von Wolkenkratzern. „Das ist der coolste Fake-Strand, den ich je gesehen habe!“, denke ich, während ich meine Zehen in den warmen Sand grabe. Wir verbringen unzählige Nachmittage dort. Schwimmen, faulenzen, geniessen das Leben. So lässt es sich aushalten. Und dann ist es endlich so weit. „Koalas! Endlich!“, denke ich aufgeregt. Wir sind im Lone Pine Koala Sanctuary. Und ja, diese flauschigen Kerlchen sind noch süsser, als ich es mir vorgestellt habe. „Kann ich dich bitte mitnehmen?“, flüstere ich einem Koala zu, der mich mit seinen grossen Knopfaugen anschaut. Natürlich ist das nicht erlaubt und ich begnüge mich damit, unzählige Fotos zu machen.

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Lone Pine Koala Sanctuary – die flauschigen Kerlchen sind noch süsser, als ich es mir vorgestellt habe

GUTEN MORGEN OUTBACK

„Bist du bereit, dich der Wildnis zu stellen?“, frage ich mich und kann meine Aufregung kaum zügeln. Ausgestattet mit Wanderschuhen, einem Hut und einem gesunden Mass an Abenteuerlust, starte ich in das grösste Abenteuer meines Lebens. Unsere Reise beginnt in einem kleinen Bus, der aussieht, als hätte er seine besten Tage in den 80ern gehabt. „Na, das fängt ja gut an“, denke ich, als der Motor hustend zum Leben erwacht. Unser Fahrer, ist ein kerniger Australier namens Mick, der für jede Situation eine passende, wenn auch leicht verrückte, Geschichte parat hat. Die ersten Highlights sind kurze Stopps an einsamen Tankstellen. Gigantische Schwertransporter donnern uns entgegen – die Anhänger beladen bis zum Anschlag. Und immer wieder Kängurus, die über die Fahrbahn hüpfen. Sengende Hitze. Vor uns grenzenlose Weite und tiefrote Erde. Grüne Büsche leuchten im Sonnenlicht. Gräser wehen im Wind. Ich bin überwältigt. Unser Ziel ist der Ayers Rock, dieser gigantische Monolith mitten im Nirgendwo. „Da steht er also, der berühmte Uluru“, denke ich ehrfürchtig. Die Felswand leuchtet in dramatischen Rottönen und scheint lebendiger zu werden, je näher wir kommen. Als die Sonne tiefer steht, verwandelt sie sich in ein leuchtendes Spektakel aus Farben. Die Nacht verbringen wir in Swags. Das sind traditionelle australische Schlafsäcke. Der Sternenhimmel ist atemberaubend. Ich kann kaum glauben, dass ich hier bin. Begleitet von den Geräuschen der Wildnis falle ich in tiefen Schlaf. „Aufstehen!“, ruft Mick, als es draussen noch stockdunkel ist. Ich versuche, meine Augen offen zu halten. Aber als die Sonne langsam über den Horizont kriecht, bin ich plötzlich hellwach. Die Farben wechselten von tiefrot zu leuchtend orange und schliesslich zu einem warmen Gelb. „Guten Morgen, Outback!“, denke ich und fühle mich unendlich klein und unendlich glücklich. Das Thermometer knackt die 40-Grad-Marke, als wir uns auf den Uluru-Walk begeben. 10 Kilometer. Wir passieren Höhlen und Felsmalereien. Mick erzählt uns von den Mythen und Legenden der Aborigines, die diese heiligen Stätten umgaben. In den folgenden Tagen erkunden wir den Kings Canyon, eine riesige Schlucht, die sich durch das rote Outback zieht, und die Devils Marbles, bis zu sechs Meter hohe Kugeln aus Granit mitten im Nirgendwo. Ich lerne, wie man ein Feuer mit zwei Stöcken entfacht (schwieriger, als es aussieht) und wie man das Outback-Wasser trinkt – direkt aus einer Eukalyptusblüte. Outback, das ist Naturgewalt in ihrer prachtvollsten Form – ich habe unzählige Bilder gemacht, obwohl kein Filter der Welt dieser Szenerie, die an meiner Fensterscheibe vorbeizieht, gerecht werden kann.

Sprachaufenthalt Australien, Uluru

Guten Morgen, Outback! Ich fühle mich unendlich klein und unendlich glücklich

Australien war die beste Entscheidung meines Lebens. Brisbane, du warst grossartig, aber das Outback – das ist wahre Liebe. Mein Englisch hat einen gewaltigen Sprung gemacht. Vom stotternden Smalltalk hin zu fliessenden Unterhaltungen. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden und gelernt, dass das beste Klassenzimmer die echte Welt ist.

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