Sprachaufenthalt Cambridge Erfahrungsbericht von Ayla
Erfahrungsbericht
August, 2023 | Mara Duttweiler
Mit meiner Lieblingsmusik in den Ohren biege ich in die geschichtsträchtige Kings Parade ein. Nur noch wenige Schritte, und ich stehe vor dem architektonischen Meisterwerk: dem Gebäude des King's College – einem Juwel der weltbekannten Cambridge University. Es herrscht reges Treiben. Studentinnen und Studenten eilen über den Campus, Bücher unter dem Arm, wichtige Gedanken im Kopf. Ich beginne zu träumen. Wie wäre es wohl, hier zu studieren? Mich durch die Räume zu bewegen, wo einst Stephen Hawking und Isaac Newton ihr Wissen weitergegeben haben.
Für die Cambridge University reicht es leider nicht. Ich freue mich aber darauf, an einer Schweizer Hochschule studieren zu dürfen. Meine Fachrichtung: International Management. Das Studium wird auf Englisch geführt. Dafür bin ich hier. In Cambridge möchte ich mich sprachlich auf die nächsten drei Jahre vorbereiten.
Eindrücklich: das King's College der Cambridge University
Englische Präsentationen und französischer Charme
Die EC Cambridge bietet einen extra Vorbereitungskurs für den Studienalltag an. Hier lerne ich, Präsentationen zu halten, Essays zu verfassen und meine Ideen überzeugend auszudrücken. Klingt intensiv? Ist es auch. Mit den richtigen Menschen an meiner Seite macht es sogar Spass. Bei mir ist es Loris aus Frankreich. Am ersten Schultag setze ich mich neben ihn. Er merkt meine Nervosität und verwickelt mich in ein Gespräch. Loris spricht gerne und viel. Auch während des Unterrichts. Bis er von Thomas, unserem Lehrer, zurechtgewiesen wird. Wenn er sich dann charmant und mit französischem Akzent mit «I’m sorry» entschuldigt, kann ihm niemand mehr böse sein.
Unsere Mittagspausen verbringen Loris und ich am liebsten im Park des King’s College. Umgeben von Studenten, die die Pause nutzen, um sich zu erholen oder zu lernen. Ich fühle mich wie ein Teil von ihnen.
Auf der Cam durch Cambridge
Nach dem intensiven Schultag bleibt Zeit für meine Freizeitabenteuer. In den ersten Tagen erkunde ich Cambridge wie eine neugierige Touristin: Eine Tour durch die King's College Chapel, das Überqueren malerischer Brücken und das Bestaunen der Round Church. Beeindruckend, wie viele architektonische Schätze diese unscheinbare Stadt zu bieten hat.
Beim Punting auf der Cam erlebe ich Cambridge aus einer völlig neuen Perspektive. Mit einem Boot gleitet man sanft dem Fluss entlang. Der sogenannte Punter steuert unsere Bootsfahrt mit einem langen Stab, dem Punt Pole. Ein wenig wie die Gondeln in Venedig.
Unser Punter ist sehr aufgeschlossen. Er kennt jede Sehenswürdigkeit und spart nicht mit Informationen und Fun Facts zu den Sights. Zwischendrin pfeift er Lieder von Ed Sheeran oder Billie Eilish. Nach einer Stunde sind wir nicht nur bestens informiert über die Stadt, sondern auch leicht gebräunt, oder in Loris’ Fall gerötet. Die Sonne in England ist nicht zu unterschätzen. Sonnencreme darf beim Punting nicht vergessen werden!
Cambridge aus einer anderen Perspektive kennenlernen beim Punting.
Fancy-British: Alltag in Cambridge
Mein Touristendasein in Cambridge nimmt bald ein Ende. Nach wenigen Wochen bewege ich mich wie eine Einheimische. Sport vor oder nach dem Unterricht. Stadtbummel. Auf einen Kaffee mit Freunden. Oder zum traditionellen Afternoon Tea. Einen Krug Tee mit Scones, Marmelade und Clotted Cream geniessen. Ich liebe diese gediegene Tradition. Dabei fühle ich mich fancy-british – auch wenn ich zerrissenen Jeans oder einen Hoodie trage.
Meine Wochenenden nutze ich für kleinere und grössere Ausflüge. Doppeldeckerbusse, Big Ben und Shopping in London. Universität, Architektur und Cafés in Oxford. Aber auch ruhigere Ausflüge in die Cambridgeshire Fens zum Wandern und Spazieren. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist die Suche nach alten Herrenhäusern. Um Cambridge gibt es zahlreiche grosse Anwesen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. In den meist prachtvollen Gärten fühle ich mich königlich und wie in einer Folge der Erfolgsserie Bridgerton oder in der Verfilmung von Pride and Prejudice. Fehlt nur ein Korsettkleid aus dem 19. Jahrhundert.
Wie in einer Folge der Erfolgsserie Bridgerton: Das Herrenhaus Wimpole Hall
Bierfestival ohne Akzent
Meine Gastmutter Judy ist meine Verbindung zur örtlichen Kultur und den Geheimtipps der Stadt. Sie sorgt dafür, dass ich das Beste aus meiner Zeit in Cambridge heraushole. Neben mir beherbergt sie auch einen Austauschstudenten der Cambridge University. Paul aus Deutschland. Judy nimmt uns beide mit zum jährlichen Cambridge Beer Festival. Sie meint, Paul solle das deutsche «Wasser» vergessen und mal «echtes» Bier probieren. Ich bin kein Fan des Hopfengetränks, aber die Auswahl an Cider und Perry ist gross. So wird auch mein Durst gestillt. Es wird aber nicht nur getrunken. Man kann sich super den Bauch mit Essen vollschlagen oder sich über die Bierherstellung informieren. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Draussen sitzen Menschen auf ihren Picknick-Decken und geniessen ihre Getränke. Von irgendwoher erklingt Live-Musik. Mir gefällt das bunte Treiben.
Judy kennt viele Leute und stellt uns ihren Freunden vor. Es ist spannend, mich mal etwas mehr mit Einheimischen zu unterhalten. Immer wieder betonen sie, dass mein Englisch sehr gut sei und man mir meinen Schweizer Akzent fast nicht anhört. Das freut mich. Ich bemühe mich immer sehr, alles richtig auszusprechen und zu betonen. Etwas beschwipst und sehr zufrieden verlasse ich später das Festival. Was für ein toller Tag.
Ein bisschen Cambridge für zu Hause
Nach neun Wochen geht mein Abenteuer in Cambridge zu Ende. Schweren Herzens laufe ich am letzten Tag mit Loris nochmals durch die Stadt. Ich versuche mir alles einzuprägen: die Geräusche, den Duft, das Gefühl. Ich hole mir noch einen Vorrat an Clotted Cream und einige Scones für die ersten Tage zu Hause. So fällt die Rückkehr vielleicht ein wenig leichter.
Denn der Abschied fällt ziemlich schwer. Mit verweinten Augen und schniefend sitze ich im Zug Richtung London. Ich bin sehr dankbar für alle Bekanntschaften, Erinnerungen und Erfahrungen. Und natürlich auch für meine sprachlichen Fortschritte. Ich mache mir keine Sorgen um mein Studium. Im Gegenteil, im Hinterkopf habe ich bereits die Idee für ein Auslandssemester in Cambridge.
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