Sprachaufenthalt Schweiz, Montreux, Schloss Chillon

Sprachaufenthalt Montreux Erfahrungsbericht von Lia

Erfahrungsbericht

März, 2024 | Lia

Hallo, ich bin Lia. 16 Jahre jung. Schülerin. Träumerin. Schokoladen-Süchtige. Meerschweinchen-Züchterin. Zukünftige Goldschmiedin. Ach ja, und vielleicht auch bald Backpackerin. Weshalb ich das so frech behaupten kann? Weil ich eine Sprachreise nach Montreux gemacht habe! Ganz alleine. Unfassbar, wie sehr mich dieser Sprachaufenthalt verändert hat.

Sprachaufenthalt Schweiz, Montreux, Stadt

Vieille Ville - Die Altstadt von Montreux. Warm und farbenfroh. Häuserfronten wie im Süden Frankreichs

STOLZE PALMEN UND TIEFBLAUES WASSER - NUR 2 STUNDEN VON ZU HAUSE

Wie schön ist Montreux! Besser gesagt: Wie vielseitig ist meine Schweizer Heimat. Ich sitze am Ufer des palmengesäumten Genfer Sees und blicke auf die atemberaubende Kulisse. Mächtige 4000er spiegeln sich im tiefblauen Wasser. Auf den Gipfeln glitzert Schnee in der Sonne. Schon die Fahrt mit der Bahn war eindrucksvoll und dauerte ab Zürich nur zwei Stunden. Meine Nervosität habe ich mit Schokolade beruhigt. Wie dankbar war ich, dass meine Gastmutter Chloé mich am Bahnsteig abgeholt hat, ist in Montreux doch alles Französisch angeschrieben. Gefühlt bin ich unendlich weit weg von zuhause. Auch emotional. Obwohl meine Uri täglich wissen will, ob meine Gastmutter Chloé ordentlich für mich kocht. Übrigens, Chloé ist Künstlerin und lebt ziemlich extravagant. Sie hat ein lässiges Atelier in der Altstadt und ich wohne im knallbunten Dachzimmer ihrer erwachsenen Tochter. Abends kochen wir gemeinsam mit Chloés Partner Albert und plaudern dabei übers Leben. Ich merke schon jetzt, wie der Sprachaufenthalt meine Weltsicht verändert. Heiraten muss man nicht. Und Sushi ist mindestens so lecker wie Käsefondue. Ja, auf einer Sprachreise lernt man nicht nur Französisch, sondern wie vielseitig das Leben ist.

Sprachaufenthalt Schweiz, Alpadia Language School Montreux, Lektionen

Sprachunterricht mit Etienne ist völlig anders als ich es gewohnt bin. Bunt. Spannend. Weltoffen.

MADE IN HEAVEN – SONNE TANKEN VOR ÜBERLEBENSGROSSER FREDDIE-STATUE

In meinem Klassenzimmer an der Alpadia Language School Montreux dreht sich heute alles um Weltstars. Freddie Mercury und Charlie Chaplin. Sie haben etwas gemeinsam: ihre Liebe zu Montreux. Etienne, unser Lehrer, widmet diese Woche jeden Tag einem anderen Künstler. Hast du gewusst, dass das Queen-Album von «Made in Heaven» den Blick von Montreux auf den Genfer See zeigt? So macht Sprache lernen Spass. Wir spazieren am Seeufer entlang. Oder besuchen Museen und lernen Vokabeln auf der «Freddie-Tour» von unserem Guide Bertrand. Meine Freundin Mailin aus Taiwan und ich imitieren Comedy à la Charlie Chaplin. Etienne hat eine Wunschliste im Klassenzimmer aufgelegt. Da schreibt jeder von uns täglich eine Idee hinein. «Freunde finden», steht da. Oder «einen Jazz-Club besuchen». Aber auch «die Zeitform Passé Composé verstehen». Der Unterricht ist völlig anders, als ich es aus meiner normalen Schule gewohnt bin. Interessant. Bunt. Weltoffen. Plötzlich arbeite ich fleissig mit und wiederhole abends im Schein meiner Nachttischlampe die gelernte Grammatik. Mit der korrekten Schreibweise tue ich mir noch schwer, doch im freien Sprechen mache ich riesige Fortschritte. So fühlt sich Lernen richtig gut an. Wenn ich ehrlich bin, war Schule bisher ein notwendiges Übel. Doch Sprachschule ist eine neue Erfahrung. Die Zeit verfliegt rasend schnell und Freude am Lernen steht im Vordergrund. In der Pause trifft man sich beim «Café au lait» in der Cafeteria. Und nach dem Unterricht spaziere ich mit meinen neuen Freunden zu See. Karaoke-Contest. Schlossführung. Tennis-Anfängerlektion. So viele Dinge, mit denen ich zum ersten Mal experimentiere. Der Eintrag «Passé Composé verstehen» stammt übrigens von mir. Ich will nicht mehr nur das Notwendigste lernen, sondern möchte mein Bestes geben.

Sprachaufenthalt Schweiz, Montreux, Alpadia Language School Montreux Riviera, See

Genug Platz zum Sonne tanken. Glasklares Wasser, soweit das Auge reicht. Am Uferrand eine überlebensgroße Statue von Freddie Mercuri

NIEMAND WEISS, WAS ER KANN, BEVOR ER’S VERSUCHT

Booster Loop. Das sind 85 km/h Geschwindigkeit und 90 unendliche Schrecksekunden. Oder anders gesagt: Eine Loopingrutsche mit Startkapsel im Aquaparc Le Bouveret. Die Schule hat diesen Ausflug für alle Sprachschüler organisiert. Und manch einer von uns hatte Bedenken. Ich, weil ich Höhenangst habe und keine gute Schwimmerin bin. Nur Dorothy im Triangel-Bikini strotzt vor Selbstbewusstsein. Meine Lippen sind bläulich verfärbt und das Blut hämmert in meinen Schläfen. Drei-zwei-eins. Pffft! Die Falltür öffnet sich und ich verschwinde in der Dunkelheit. Als ich immer noch zitternd und mit Glückshormonen geflutet, aus dem Auffangbecken steige, höre ich freudiges Johlen. Alle umarmen mich und klopfen mir auf die Schulter. Fernando, unser Klassen-Macho, kniet lässig auf den Boden und knipst ein Selfie. Er zwinkert mir anerkennend zu. «C’est simple comme bonjour!», sage ich - was übersetzt so viel wie «war doch ein Kinderspiel» bedeutet – und versuche dabei möglichst cool zu wirken. Fernando lacht herzlich und ich lache mit. Ja, so ist das bei einem Sprachaufenthalt. Jeder ist anders und doch sind wir alle gleich. Wir alle wollen eine gute Zeit erleben und glücklich sein. Das schweisst uns zusammen.

VON DER RAUPE ZUM SCHMETTERLING

Wie schnell die Zeit vergeht. Mein letzter Tag in Montreux. Ich stehe auf dem Rochers de Naye, dem Hausberg von Montreux. Ich glaube, von hier kann man bis ans Ende der Welt sehen. Zumindest bis weit über den Genfer See. Auch meine innere Welt hat sich in den letzten Wochen verändert. Ich habe mein künstlerisches Talent entdeckt und möchte Goldschmiedin werden. Mein Französisch ist noch nicht perfekt, aber ich kann mich im Alltag ganz leicht verständigen. Gestern hat mich eine ältere Dame im Geschäft nach Zucchini gefragt, weil sie dachte, ich wäre eine Verkäuferin. Als ich fliessend Auskunft geben konnte, war ich mächtig stolz auf mich. Apropos: Ich stottere nicht mehr, wenn ich vor anderen sprechen muss. Und es ist mir auch nicht peinlich, wenn Fernando einen Scherz auf meine Kosten macht. Dann lache ich einfach mit. Übrigens, Chloés Freundin ist Coiffeuse und ich trage jetzt einen schicken Bob. Wie werden meine Freunde Augen machen, wenn Mademoiselle Lia nach Hause zurückkehrt.

Sprachaufenthalt Schweiz, Rolle, Lavaux

Die Zahnradbahn bringt dich hoch hinaus – atemberaubend der Blick. Endlose Terrassen, Tiefblaues Wasser. Schneebedeckte Gipfel.

Merci, dass du meinen Sprachreiseblog gelesen hast. Vielleicht machst du es wie ich und gehst auf Sprachreise in der schönen Schweizer Heimat. Manchmal reichen ein paar Stunden Zugfahrt und ein wenig Offenheit und Neugierde – und man entdeckt ganz neue Seiten an sich selbst. Du wirst staunen, was in dir steckt!

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