Sprachaufenthalt USA, Surfer

Sprachaufenthalt Los Angeles Erfahrungsbericht von Lena

Erfahrungsbericht

April, 2024 | Lena

Kennt ihr das, wenn man versucht, in einer Fremdsprache witzig zu sein und nur leere Blicke erntet? Das war ich. Nach ein paar Jahren im Job und dem ständigen Gefühl, dass sich mein Englisch auf dem Niveau eines Schulkindes bewegt, beschloss ich, dass es Zeit für eine Veränderung war. Am Flughafen wurde mir klar, dass es kein Zurück mehr gibt. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete ich mich von meinen Liebsten und machte mich auf den Weg ins Abenteuer meines Lebens. Mit jeder Minute im Flugzeug stieg die Vorfreude. Los Angeles, ich komme!

ALS WÜRDE JEDE ECKE DIESER STADT NACH AUFMERKSAMKEIT SCHREIEN

Mein erster Eindruck? Diese Stadt ist riesig! Schon vom Flugzeug erkenne ich, wie sich ein gigantisches Spinnennetz aus Strassen unter mir ausbreitet. Am Flughafen herrscht das übliche Chaos. Menschen eilen in alle Richtungen. Mit meinem Hab und Gut im Schlepptau mache ich mich auf den Weg zum Ausgang, wo mich meine Gastfamilie abholen sollte. Und da stehen sie: die Johnsons. Susan und Michael - ein herzlich lächelndes Paar Mitte fünfzig, das mich mit offenen Armen empfängt. "Willkommen in Los Angeles, Lena!". Wir machen uns auf den Weg zum Auto – einem gigantischen SUV, der in der Schweiz als Panzer durchgehen würde. Auf der Fahrt nach Santa Monica zeigt mir Michael berühmte Sehenswürdigkeiten und weniger berühmte Burgerläden, die angeblich „die besten der Stadt“ sind. Die Strassen sind gesäumt von Palmen, die sich im Wind wiegen. Ich kann meinen Blick kaum von den riesigen Werbetafeln abwenden - von Filmpremieren bis zu Zahnaufhellungen. Als würde jede Ecke dieser Stadt nach Aufmerksamkeit schreien. Das Haus der Johnsons ist gemütlich und typisch amerikanisch eingerichtet – mit einer Couch, so gross, dass man darauf eine Party feiern könnte. Ich bekomme eine detaillierte Erklärung, wie die Kaffeemaschine funktioniert. Susan ist eine jener Personen, die man sofort ins Herz schliesst. Mit ihrer aufgeweckten Art und einem unerschöpflichen Vorrat an Geschichten über Prominente, die sie angeblich beim Shoppen gesehen hat. Ich fühle mich sofort willkommen.

Sprachaufenthalt USA, EC Los Angeles, Strassen

Los Angeles - Die Strassen sind gesäumt von Palmen, die sich im Wind wiegen

DU WIRST DIE SCHULE LIEBEN, LENA

Der nächste Morgen beginnt mit einem nervösen Kribbeln im Bauch. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich unsicher, aufgeregt und voller Fragen. Punkt 7 Uhr stehe ich in der Küche. Michael hat ein typisch amerikanisches Frühstück vorbereitet. Während ich mich durch Pancakes und frisches Obst futtere, erzählt Michael von den besten Wegen zur Schule. "Du wirst die Schule lieben, Lena. Die Lehrer sind grossartig.“ Mit meinem Rucksack bepackt und einem groben Plan im Kopf mache ich mich auf den Weg. Die Sonne scheint schon kräftig, und die Strassen von Santa Monica erwachen zum Leben. Jogger, Surfer und Hundebesitzer – alle scheinen in ihrem Tagesrhythmus zu sein. Am Bus Stop stelle ich fest, dass mein Bus bereits ziemlich voll ist. Ich quetschte mich hinein und hoffe, dass ich die richtige Haltestelle nicht verpasse. Wilde Musik dröhnt aus den Lautsprechern. Wir erreichen die 4th Street. Modern. Stylisch. 10 Meter hohe Palmen. Die EC Los Angeles liegt in einem 12 stöckigen Gebäude - nur 5 Minuten vom Strand entfernt. Drinnen ein bunter Mix aus Menschen aller Nationalitäten. Ich höre Spanisch, Französisch, Japanisch. Andrew, unser Lehrer, ist ein Energiebündel mit wilder, lockiger Haarpracht und einer schier endlosen Sammlung von karierten Hemden. Jeden Morgen betritt er den Raum wie ein Rockstar, der gerade ein ausverkauftes Konzert gibt. Seine Leidenschaft für die englische Sprache ist ansteckend. Er nutzt jede Gelegenheit, uns zum Lachen zu bringen – sei es durch absurde Wortspiele oder skurrile Anekdoten aus seinem Leben. Wir lachen Tränen. Und trockenste Grammatik macht plötzlich Sinn. Meine Mitschüler sind eine bunte Mischung aus schillernden Persönlichkeiten verschiedenster Kulturen. Emily, ist eine quirlige Brasilianerin, die meistens zu spät kommt und mit einer Entschuldigung auf Portugiesisch ins Klassenzimmer stürmt. Ihre Begeisterung für das Leben ist ansteckend. Pierre aus Frankreich hat einen unnachahmlichen Akzent und liebt es, alle mit seinen Geschichten über das Leben in Paris zu unterhalten. Anna aus Polen ist die Perfektionistin. Ihr Englisch ist fast besser als das von Andrew, aber sie ist immer noch nicht zufrieden. Sie macht sich ständig Notizen und hat gefühlt für jedes Wort eine eigene Karteikarte. Ich bewundere ihre Ruhe und Klarheit.

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Im Unterricht - eine bunte Mischung aus schillernden Persönlichkeiten verschiedenster Kulturen

VENICE BEACH - DIESER ORT IST AUS EINER ANDEREN WELT

Santa Monica Beach ist nur einen kurzen Spaziergang von der Schule entfernt. Wir stehen mit den Füssen im warmen Sand. Die Sonne strahlt vom Himmel. Als ob wir mitten in einem Filmset gelandet wären – Palmen, Surfer und der endlose blaue Ozean. Wir mieten uns Velos und cruisen die berühmten Strände von LA entlang. Das ist genau das Kalifornien, das ich mir immer vorgestellt habe. Wir halten an Food Trucks und gönnen uns Tacos, die so lecker sind, dass ich fast vergesse, wie sehr ich normalerweise auf meine Figur achte. Aber hey, man lebt nur einmal! Den Abend verbringen wir in Venice Beach. Dieser Ort ist wie aus einer anderen Welt. Sobald du den berühmten Boardwalk betrittst, überrollt dich eine Flut von Eindrücken: Skater, Bodybuilder, Künstler, und natürlich die unvermeidlichen Touristen. Der Geruch von frisch gegrilltem Essen mischt sich mit dem Duft des Meeres. Besonders angetan bin ich von den Strassenkünstlern, die ihre Kunstwerke ausstellen. Ich kann nicht widerstehen und kaufe ein kleines Gemälde als Souvenir. Die Abende lassen wir oft am Strand ausklingen. Die Sonnenuntergänge sind spektakulär – ein Feuerwerk aus Farben verwandelt den Himmel in ein Kunstwerk. Wir sitzen im warmen Sand, während die Sonne langsam im Meer versinkt. Ein unglaubliches Gefühl von Freiheit und Gemeinschaft.

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Santa Monica Pier - das ist genau das Kalifornien, das ich mir immer vorgestellt habe

GLEICHGEWICHT HALTEN UND WELLEN LESEN

Ich habe mir immer vorgestellt, wie es wäre, auf den Wellen des Pazifiks zu surfen, und jetzt sollte dieser Traum endlich wahr werden. Wir beschliessen, die frühen Morgenstunden vor dem Unterricht zu nutzen, um Surfen zu lernen. Unser Treffpunkt ist ein kleiner Surf Shop in der Nähe des Santa Monica Beach. Tom, unser Surflehrer, ist ein typischer Kalifornier - sonnengebräunt, mit blondem Haar. „Ihr werdet es lieben!“, sagt er, während wir uns in die Neoprenanzüge zwängen. Die Sonnenstrahlen tauchen den Strand in goldenes Licht. Tom zeigt uns ein paar Basics - von der richtigen Paddeltechnik bis hin zum perfekten Moment, aufzustehen. Die erste Herausforderung ist, überhaupt auf das Surfbrett zu kommen, ohne dabei wie ein nasser Sack ins Wasser zu fallen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen gelingt es mir endlich, auf dem Brett zu knien. Lektion 1: Gleichgewicht halten und Wellen lesen. Nicht so einfach, wie es bei den Profis aussieht! Aber mit jeder Welle, die ich erwische, wächst mein Selbstvertrauen. Ein unvergesslicher Moment - als ich tatsächlich die erste Welle surfe. Das Gefühl, auf dem Wasser zu stehen und die Küste näher kommen zu sehen, ist berauschend. Meine Freunde jubeln. Für einen kurzen Moment fühle ich mich wie die Königin der Wellen - bis ich wieder ins Wasser falle. Erschöpft, aber glücklich belohnen wir uns mit frischen Smoothies und Bagels im nächsten Strandcafé. Diese morgendlichen Surfstunden werden schnell zu einem festen Bestandteil meines Alltags in Los Angeles. Sie geben mir nicht nur Energie für den Tag, sondern auch ein tieferes Verständnis und eine Wertschätzung für die kalifornische Lebensart. Surfen ist nicht nur ein Sport, es ist eine Lebensphilosophie – eine Lektion in Geduld, Ausdauer und dem Spass daran, immer wieder aufzustehen, egal wie oft man fällt.

Sprachaufenthalt USA, Surfer

Lektion 1: Gleichgewicht halten und Wellen lesen

Beim Kofferpacken wird mir klar, wie sehr ich diese Stadt und die Menschen ins Herz geschlossen habe. Ich kam nach LA, um mein Englisch zu verbessern, aber ich nehme so viel mehr mit nach Hause. Die ersten Tage, geprägt von Nervosität und Unsicherheit, wichen schnell einer Routine, in der ich mich zuhause fühlte. Die Stadt, die mir zunächst so überwältigend gross erschien, wurde zu einem Ort voller vertrauter Gesichter und Lieblingsplätze. Der Abschied von den Johnsons fällt mir schwerer als erwartet. Sie haben mich mit offenen Armen empfangen und mir das Gefühl gegeben, Teil ihrer Familie zu sein. Beim Abschied verspreche ich, in Kontakt zu bleiben und eines Tages zurückzukehren – und dieses Versprechen meine ich ernst. Los Angeles, du warst grossartig – und ich komme wieder!

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