Sprachaufenthalt Oxford Erfahrungsbericht von Alexandra
Erfahrungsbericht
September, 2022 | Mara Duttweiler
Was, wenn mir Oxford nicht gefällt? Wenn ich die Gasteltern nicht mag? Schliesslich müssen wir uns das Bad teilen! Finde ich neue Freunde in meiner Klasse? Auf dem Weg von der Sicherheitskontrolle des Flughafens Zürich zu meinem Sitzplatz 5A kommen mir die Tränen. Ich fliege zum ersten Mal.
Am Oxford English Centre will ich mein First Diplom machen.
Hoffentlich vergehen die fünf Wochen schnell. Ich will wieder nach Hause…
Sue und Nigel warten im Wohnzimmer ihres typischen Back-to-Back-Hauses auf mich. Herzliches Lächeln. Freundliche Augen. Alles «very British» hier. Harry – ihr zehnjähriger Sohn – sagt kurz «Hello» und verschwindet schnell wieder in seinem Kinderzimmer. Dort döst Bart, sein dunkelgraues Kaninchen, friedlich im Käfig.
Dicht aneinandergereiht – Englands klassische Back-to-Back-Häuser.
Mein erster Schultag. Angespannt nehme ich am nächsten Morgen im roten Doppeldeckerbus Platz. Vorbei an noblen Vororten und ihren gepflegten Gärten. Brian und James um die 50 sind meine Lehrer und heissen mich in der Klasse willkommen. Ich aber verstehe kein Wort. Alles zu schnell. Alles neu. Panik kommt auf. Niedergeschlagen kehre ich aus der Schule zurück.
Zauberhafte Eselsbrücken und Hogwarts-Charme
Gemeinsam mit Brian und James gehe ich den Stoff nach fast jeder Stunde nochmals durch. Auch meine Mitschüler machen mir Mut. Wir tauschen Lerntipps aus und erfinden originelle Eselsbrücken. «Furthermore» zum Beispiel – ein Klassiker in jedem Geschäftsmail – klingt für Chen Lu wie ein Zauberspruch aus der Harry-Potter-Reihe. Alle lachen.
Besuch der Oxford University. Sie diente als Schauplatz für die Harry Potter Filme.
Simea und Nina werden meine engsten Freundinnen. Wie ich sind auch sie erst 16. Wir verabreden uns in der Stadt, gehen shoppen oder picknicken in den grünen Parks. Mit der Klasse besuchen wir die Isle of Wight mit ihren grasbewachsenen Klippen. Die sagenumwobenen Stonehenge-Felsen. Wir besichtigen die nahgelegene Universität Oxford. Blicken staunend ihre jahrhundertealten Steinmauern und Türme hoch. Wieder denke ich an Hogwarts und Harry Potter.
Zahlreiche Sagen ranken sich um die Stonehenge-Felsen.
Englisches Frühstück und Popsongs
Baked Beans, Speck, Würste und Toast. Gastvater Nigel ist für das English Breakfast und die Barbecues an den Wochenenden zuständig. Die Küche ist sein Reich und der beachtliche Grill im Garten sein ganzer Stolz. Meistens hört er dabei Musik von Katy Perry und pfeift mit.
Nach knapp der Hälfte meines Sprachaufenthalts in Oxford folge ich dem Unterrichtsstoff problemlos. Bei meinen Gasteltern fühle ich mich wie zuhause. Selbst an die bunten Cornflakes mit Zuckerguss zum Frühstück habe ich mich gewöhnt.
Auch ohne Diplom stolz
Am Ende erhalte ich das First Diplom wegen eines Punktes nicht. Meine Enttäuschung hält sich allerdings in Grenzen. Ich bin stolz auf mich. Habe innert fünf Wochen sehr viel erreicht. Bin selbstständiger geworden. Brian und James – inzwischen so etwas wie Coaches für mich – loben meine Leistung.
Plötzlich ist er da, der Tag der Abreise.
«Was??? Mein Sprachaufenthalt ist schon vorbei?» Ich blicke auf fünf intensive, lehrreiche und unvergessliche Wochen zurück. Merke dabei, dass ich nicht weg will. Mir kommen schon wieder Tränen.
Oxford, ich komme wieder…
Tags: England, Englisch, Oxford, Schüler, The Oxford English Centre
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