Sprachaufenthalt London Erfahrungsbericht von Larissa
Erfahrungsbericht
Januar, 2022 | Larissa Ritter
Farbige Leuchtreklamen. Rote Doppeldeckerbusse, hupende Taxis und Menschenmassen. Die Atmosphäre am Piccadilly Circus ist einmalig. Ich liebe London. Seit Tag eins meines Sprachaufenthaltes. Die Stadt ist wie eine Überraschungsparty: Aufregend, unterhaltsam, schön und kein Tag gleicht dem anderen. Bereits jetzt ist klar, dass ich wiederkommen und länger bleiben werde.
Knallbunt, immer laut und immer belebt: der Piccadilly Circus in London.
Mein Morgen beginnt normalerweise mit einem grossen Becher Kaffee von meinem Lieblingscoffeeshop in einer Seitenstrasse des Stafford House London. Der Geruch, welcher aus dem Coffeeshop ragt, zieht magisch an. Für mich gehört der Kaffee in London am Morgen einfach dazu, nicht nur weil ich es von zu Hause aus gewohnt bin, sondern auch weil sich da jeder Zeit für seinen Kaffee nimmt. Gelegentlich schwatze ich mit den Baristas, die mich allmählich kennen. Ich höre ihnen gerne zu und im Gespräch benutze ich am liebsten die Ausdrücke «Most certainly» oder «fair enough». Ich habe sie in Lukes Unterricht gelernt.
«There gives a waterfall»
Während seinen Lektionen merke ich, was ich im Schulenglisch damals vermisst habe: typische amerikanische oder britische Ausdrücke wie «gobsmacked» oder «cool, innit?». Alltagsenglisch – oder den Slang eben. Stattdessen lernten wir Dinge wie «ink cartridge» oder «handicraft». Als ob ich jemals durch London laufen und jemanden fragen würde: «Excuse me sir, where can I buy a new ink cartridge?»
Wir behandeln unteranderem sogenannte "false friends": deutsche Begriffe, die direkt ins Englische übersetzt werden. Das klingt extrem komisch und extrem falsch. «There gives a waterfall» ist so ein Beispiel. Als Luke uns den Satz vorliest, lachen alle, schütteln den Kopf. Dabei ist bestimmt jeder von uns schon mal in eine ähnliche Sprachfalle getappt. Im Unterricht verfliegt die Zeit unglaublich schnell. Jeder einzelne von uns ist sehr interessiert, die Geschichten sind spannend und daraus resultierende Gespräche noch spannender.
Die Lehrer hören gespannt zu und gehen auf jede einzelne Story ein. Sie korrigieren, lachen, helfen dir beim erzählen und ziehen noch mehr Können aus dir heraus. Dies ist nicht nur beim Geschichteerzählen so, auch bei Schreibaufgaben und Textverständnis.
Freitags ist Diplomtag: Schüler, die abgeschlossen haben, erhalten ihre Zertifikate. Jeder tritt vor seine Klasse und erzählt ein wenig von seinen Erlebnissen während dem Sprachaufenthalt. Schöne und lustige Momente im Unterricht. Hürden die bewältigt worden sind. Ich frage mich, was ich wohl sagen werde, wenn ich in zwei Wochen das Papier entgegennehme. Denn eines habe ich mir fest vorgenommen, diese Prüfung werde ich bestehen.
Hohes Lernpotenzial und gute Stimmung im Unterricht.
Unsere Villa Kunterbunt
Unsere Studentenunterkunft ist ein stattliches Haus im viktorianischen Stil aus dem 19. Jahrhundert. Graue Ziegelsteine, verzierte Dachgiebel und spitze Türme. Ich nenne sie liebevoll «Villa Kunterbunt». Acht Zimmer und zehn Mitbewohner. Viele von ihnen kenne ich aus der Schule. Morgens fahren wir gemeinsam mit der Tube zur Schule. Abends kochen wir, schauen englische TV-Serien oder spielen eine Runde Scrabble. Mit den zwei Schwestern Marie und Florence aus Lyon verstehe ich mich besonders gut. Nach dem Unterricht zieht es uns oft in die Oxford Street zum Shoppen oder in den Covent Garden. Viele Persönlichkeiten heisst auch, viele Interessen. So kommt man auch aus sich heraus, probiert neue Sachen - nicht nur beim Essen. Dein Entdecker-Instinkt wird geweckt.
Die Ausflüge in der "Gruppe-Kunterbunt" finde ich besonders schön. Wir lernen uns so näher kennen und können gemeinsam die schöne Stadt London entdecken. Es gibt ja hier sehr viel zu sehen. Viele Kulturen treffen aufeinander. Viele farbige Ecken. Jedes Stadtgebiet erzählt eine andere Geschichte. Natürlich werden auch alle Touri-Spots abgedeckt. Wir haben eine richtige To-Do-Liste geschaffen. Umso schwieriger wird es, wenn man Abschied nehmen muss.
An meinem letzten Schultag, dem Diplomtag, stehe ich dann vor der Klasse und erzähle vom unterhaltsamen und lehrreichen Unterricht. Ja, ich habe das Diplom bestanden und bin super Stolz auf mich. Ich erwähne, dass ich mich freue, die nützlichen Ausdrücke aus dem Alltagsenglisch auch anwenden zu können. («gobsmacked» bedeutet übrigens völlig von den Socken zu sein und «innit?» ist die Kurzform von «isn’t it?»).
Der Abschied von der Villa Kunterbunt ist zum Glück nicht für lange. Wir möchten uns bald wieder sehen - in London.
Tags: England, Englisch, Erwachsene, London, Stafford House London
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