Sprachaufenthalt Dublin Erfahrungsbericht von Matthew
Erfahrungsbericht
Oktober, 2022 | Matthew Mettler
Das schallende Lachen des Barmanns hallt noch immer in meinen Ohren. In der ersten Woche meines Sprachaufenthalts in Irland besuche ich das Brazen Head in der Bridge Street in Dublin. In Irlands ältestem Pub und fünftältestem Restaurant weltweit will ich einen Pfefferminztee trinken. Es ist 14.30 Uhr und noch zwei Stunden bis zu «Beer O’clock». Der bärtige Mann mit roten Wangen und dickem Bauch hinter dem Tresen schaut mich verdutzt an. Dann lacht er los.

Tee in einem Pub bestellen? ein absolutes No-Go!
No tea in the pub – lesson learned!
Meine Idee ist offenbar so skandalös, wie wenn man seine Spaghetti in einem italienischen Restaurant voller Einheimischer mit der Gabel zerkleinert. Oder eine sizilianische Nonna fragt, ob sie ihre Tagliatelle selbst gemacht oder gekauft habe. Das ist ein absolutes «No-Go».
Natürlich muss ich selbst lachen, als mir der Barmann die Absurdität meiner Bestellung nochmals vor Augen führt. Er erteilt mir gerade eine Lektion in Sachen irischer Pubkultur. Ich bin hellbegeistert.
Inzwischen sind zwei von den insgesamt vier Wochen vergangen. Ich habe mich in meiner zweiten Heimat gut eingelebt (meine Mutter ist gebürtige Irin).
Grammatik mit Humor vermitteln
An der EC Dublin im Vorort Portobello bin ich der einzige Schweizer. Viele meiner Klassenkameraden kommen aus Skandinavien oder Italien. Das macht uns zu einer grossen multikulturellen Familie. Und Stefano ist mein Gastbruder. Nach dem Unterricht sitzen wir zwei oft in unserem Lieblingspub an der Grafton Street. Im Porterhouse Central planen wir unsere nächsten Wochenendtrips ins Fischerdörfchen Malahide mit seinen Seehundkolonien oder nach Grangegorman.
Häufig lachen wir über den unverwechselbaren Humor unseres Lehrers Fynn.
Als ich das Schulzimmer eines Morgens mit einer Packung Taytos Cheese & Onion (in Irland und GB nennt man sie übrigens «Crisps», nicht «Chips») und einem Becher Kaffee betrete, meint Fynn nur: «Ich habe noch nie jemanden mit so einem merkwürdigen Frühstück getroffen. Und ich muss es ja wissen. Ich bin Brite.»

Lockere Atmosphäre an der EC Dublin.
Ich mag seinen Unterrichtsstil. Er kombiniert Wortwitz mit Schulstoff. Das macht vieles verständlicher – insbesondere die englische Grammatik. Wörter, die ich vorher falsch benutzte, kann ich im Unterricht verbessern. Fynn bringt uns beispielsweise die unterschiedlichen Bedeutungen von «desert», «dessert» und «deserted» bei und wie man die Wörter korrekt ausspricht.

Ein typisches brickstone house – die EC Dublin in Portobello
Nichts für Warmduscher!
Auf das Abendessen bei meinen Gasteltern freue ich mich wie immer besonders. Heute habe ich mir Baked Beans mit Toast und Spiegelei gewünscht. Zugegeben, es unterscheidet sich kaum von einem Frühstück (die Taytos Crisps fehlen zwar). Aber als Vegetarier bin ich äusserst zufrieden damit, denn die Iren konsumieren sehr viel Fleisch.
Meine Gastfamilie wohnt in Drumcondra, einem Stadtteil im Norden von Dublin. Alles hier ist typisch irisch: Die Reihenhäuser aus rostroten oder dunkelgrauen Ziegelsteinen. Ihre eingezäunten Vor- und Hintergärten. Sogar das Pumpsystem für Warmwasser. Morgens dauert es eine Weile, bis sich das Wasser aufheizt. Nichts für Warmduscher also. Immerhin ist man anschliessend richtig wach.
Ein letztes Bier im Brazen Head
Leider gehen vier Wochen viel zu schnell vorbei. Besonders, wenn man die Zeit geniesst – selbst den Unterricht. Die Stadt und ihre Menschen werden mir fehlen.
Am Wochenende vor meiner Abreise statte ich dem Brazen Head einen Besuch ab. Am Tresen bestelle ich mir ein Bier und verspreche mit dem ersten Schluck, bald wieder nach Dublin zurückzukehren.
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